„Geh Du ruhig, ich schlafe währenddessen!“ Wäre das schön, wenn wir das Gefühl hätten, dass unser Hund genau das zu uns sagen würde, wenn wir ihn alleine lassen. Ich selber habe das Glück, dass meine Hunde augenscheinlich genau dies tun, wenn mal weder ich noch mein Mann zu Hause sind. „Glück“ ist dabei allerdings relativ, denn natürlich haben wir vorab auch einiges dafür getan. Und ich gebe auch jetzt immer noch darauf Acht, dass jeder unserer Hunde mal ganz alleine zu Hause ist und zwar auch ohne die anderen Hunde. Denn ganz oft ist es in Mehrhunde-Haushalten so, dass die Hunde alleine bleiben können, solange der jeweilige Fellkumpel auch daneben liegt. Kommt dieser aber dann mal aus diversen Gründen mit Herrchen und / oder Frauchen mit und einer der Hunde ist plötzlich ganz alleine zu Hause kann auch dies zu Stress führen.
Wie schafft man dies aber nun? Es kennt sicherlich jeder den Ansatz, dass man das Alleine-Bleiben langsam aufbauen soll. Zuerst geht man nur mal kurz vor die Tür, dann dehnt man dies in mehr oder weniger kleinen Zeitschritten immer länger aus. Mir fehlt in diesem Ansatz aber etwas ganz Entscheidendes! Das Sicherheitsbedürfnis unserer Hunde!
Trennungsstress und seine Symptome sind biologisch gesehen erst einmal etwas, was unheimlich Sinn macht. Ein Welpe geht auf Erkundungstour, verliert seine Mama und Geschwisterchen aus den Augen und findet sich plötzlich ganz alleine wieder. Was wird dieser kleine Welpe tun? Er wird erst einmal ganz fürchterlich das Schreien anfangen. Das hilft der Mutter dann dabei den Welpen zu lokalisieren und ihn wieder zurück zur Gruppe zu bringen. Das Schreien hat den Welpen also zum Erfolg gebracht und wird natürlich so auch funktionell verstärkt, oder anders ausgedrückt: das Schreien hat seine Funktion voll und ganz erfüllt, die Mama kam zurück, beim nächsten Mal wird der Welpe also wieder so schreien.
Was ich jedem ans Herz legen möchte: nimmt Trennungsstress Ernst! Denn er ist neurobiologisch mit dem Schmerzzentrum des Gehirns verbunden und löst im wahrsten Sinne des Wortes Schmerzen beim Hund aus.
Wie erkennen wir nun aber, ob unser Hund an Trennungsstress leidet? Ist das immer mit Lautäußerungen verbunden? Die Antwort ist nein. Auch wenn Lautäußerungen, vor allem hohe, sich wiederholende Töne, sehr häufig auftreten, gibt es eine Reihe an weiteren Symptomen, wie destruktives Verhalten (oft in Nähe der Tür oder Fenstern), Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt wie Erbrechen oder Durchfall, aber auch Appetitverlust, sowie selbstverletzende Verhaltensweisen, wie Wunden durch Kratzen oder übermäßiges Lecken.
Wenn Ihr nun vielleicht denkt „Ah mein Hund zerstört aber auch Dinge, wenn ich zuhause bin oder leckt vermehrt an seinen Pfoten, wenn ich ihn mit ins Café nehme.“: natürlich können diese Verhaltensweisen auch in anderen stressigen oder frustrierenden Situationen auftreten. Sollten sie aber nur in Trennungssituationen stattfinden, ist dies ein sicheres Indiz dafür, dass Euer Hund wirklich leidet, wenn er alleine zu Hause ist.
Und deswegen reicht vielen Hunden eben auch nicht der klassische Ansatz der Desensibilisierung als Training für das Alleine Bleiben. Wir müssen hier noch einmal einen Schritt zurück gehen und erst einmal dafür sorgen, dass unser Hund sich wirklich sicher zu Hause fühlt, wenn wir nicht da sind. Wir müssen ihnen dabei helfen, dass nicht nur irgendwie aushalten zu können, sondern Sicherheit und Wohlbefinden zu spüren. Ich arbeite hier unheimlich gerne mit einer Sicherheitsinsel. Diese Insel kann ein Ort sein, den unser Hund gerne aufsucht, um sich dort zu entspannen und zu schlafen. Es ist möglich, dass wir einen solchen Ort erst aufbauen müssen. Dies kann man erst einmal mit einem klassischen Deckentraining machen. Wenn wir dann feststellen, dass er diesen Platz immer häufiger aufsucht, dann verbinden wir diesen mit weiteren Faktoren, die er toll findet. Sehr gut finde ich immer Dinge, die unseren Hund dazu bringen sich selber zu beschäftigen, wie ein gefüllter Kong, zusammen geknotete Handtücher mit Leckerlis darin versteckt oder Kauartikel. Ganz besonders wertvoll ist es für unser Training, wenn wir diesen Ort zusätzlich mit Entspannung verknüpfen. Wenn ich dies habe, dann überlege ich mir ganz genau, wie ich mehr Erwartungssicherheit für meinen Hund generieren kann, also wie kann ich meinem Hund eigentlich dabei helfen unseren Alltag besser zu verstehen? Unsere Hunde sind ja eigentlich 24 Stunden am Tag darauf angewiesen wahrzunehmen, was WIR tun um zu wissen, was als nächstes mit IHNEN passieren wird. Das ist ganz schön anstrengend und ein weiterer Faktor, warum Trennungssituationen so stressen können. Kleine Rituale und der Aufbau von relevanten Signalen (zum Beispiel dafür, wann es Aufmerksamkeit gibt und wann nicht) können hierbei bereits wunderbar helfen und bieten eine unfassbar wichtige Basis für unser Allein-Bleiben-Training!
Zum Schluss möchte ich Euch gerne noch ein paar weitere Hinweise mitgeben:
Wenn Ihr Unterstützung beim Alleine-Bleiben-Training benötigt, meldet Euch sehr gerne. Gemeinsam besprechen und planen wir die einzelnen Schritte und setzen sie dann um. Wenn man es gut aufbaut, muss man seinen Alltag nicht für viele Monate anpassen, sondern kann (natürlich je nach Hund und dessen bisherigen Erfahrungen) schnell Erfolge erzielen und sich bald schon wieder abends mal mit den Freunden zum Abendessen treffen ohne sich Sorgen machen zu müssen, wie es dem Fellkind zu Hause wohl geht.
Vielen Dank für Dein Interesse an meinem Hundetraining. Ich werde mich so schnell wie möglich bei Dir melden.
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Better Together ist Eure Hundeschule auf Mallorca, die Euch dabei hilft, den Alltag mit Eurem Hund harmonisch zu meistern und hundegerechte Beschäftigung bietet.
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