Deinem Hund gelassen freien Lauf geben

Der Traum: unser Hund fliegt glücklich über die Felder, freut sich so richtig Hund sein zu dürfen und wir schauen ihm total entspannt und zufrieden dabei zu. Damit das aber für alle Beteiligten wirklich so gelassen stattfinden kann, müssen wir uns darauf verlassen können, dass unser Hund auch zu uns zurück kommt, sollte dies notwendig sein. Für mich ist der Rückruf das wichtigste Signal, das wir unseren Hunden beibringen können.
Die Gründe dafür sind folgende:
- Sicherheit: Ein zuverlässiger Rückruf kann Leben retten!! Er kann Deinen Hund aus potenziell gefährlichen Situationen heraus und zu Dir zurück holen. Diese Situationen können vielfältig sein: Dein Hund sieht ein anderes Tier und läuft diesem hinterher, womöglich befindet Ihr Euch auch noch in der Nähe einer Straße. Dein Hund erschreckt sich und sein erster Impuls ist es zu fliehen. Euch kommt ein anderer Hund entgegen, der aggressives Verhalten demonstriert. Dies sind nur Beispiele, Ihr habt sicher selber einige Situationen mehr im Kopf. Nur wenn wir uns zu 100% auf unseren Rückruf verlassen können, können wir sichergehen, dass wir unseren eigenen Hund, aber auch weitere Lebewesen in unserer Umwelt keiner Gefahr aussetzen.
- Respekt anderen Menschen und Lebewesen gegenüber: Nicht jeder mag Hunde. Es gibt sogar Menschen, die große Angst vor Hunden haben. Kinder, die irgendwo spielen, sollten niemals von einem freilaufenden Hund belagert werden. Ältere Menschen, die vielleicht nicht mehr ganz sicher auf den Beinen sind, könnten stürzen, wenn sie sich vor dem Hund erschrecken. Andere Tiere sollten sich niemals durch unsere Hunde bedrängt fühlen müssen. Und es gibt auch zahlreiche Faktoren, warum andere Hunde es nicht sonderlich angenehm finden, wenn ein anderer Hund in sie reinknallt. Möglicherweise sind sie verletzt oder krank und haben Angst vor Schmerzen, sie könnten alt sein und verminderte Sinneswahrnehmungen haben. Dies führt oft dazu, dass sie den Hund erst spät wahrnehmen und sich fürchterlich erschrecken. Es könnte sich aber auch um eine läufige oder gar trächtige Hündin handeln. Es wäre denkbar, dass der Hund extreme Angst vor Anderen hat, da er schon einmal gebissen wurde. Seien wie mal ganz ehrlich: Es ist einfach absolut verantwortungslos seinen Hund in andere reinlaufen zu lassen, wenn man nicht deren vorherige Einwilligung hat. Ich empfehle immer, den eigenen Hund entweder zu sich zu rufen und dort zu kontrollieren oder gleich anzuleinen, wenn man einen anderen Hund in der Nähe sieht. Dann hat man dem Gegenüber bereits ein sicheres Gefühl vermittelt und kann immer noch fragen, ob die Hunde in den Kontakt gehen dürfen und möglicherweise dann auch gemeinsam spielen können. Ich persönliche willige viel eher ein, wenn ich vorab bereits erkennen konnte, dass der andere Hund trainiert ist und der Besitzer Möglichkeiten hat Einfluss auf ihn zu nehmen.
- Freiheit: Aus den vorherigen 2 Punkten erschließt sich dann auch, warum Dein Hund erst mit einem zuverlässigen Rückruf frei laufen sollte. Wenn er diesen aber hat, kann er nach Belieben seine Umwelt frei erkunden und Ihr könnt beide seine Freiheit genießen, ohne dass Du ständig besorgt sein musst, dass er weglaufen oder in gefährliche Situationen geraten könnte. Das fördert die Lebensqualität von Euch Beiden und gibt ihm die Möglichkeit, seine Energie auszuleben.
- Ein gutes Rückrufsignal trägt dazu bei, eine starke Bindung und ein Vertrauensverhältnis zwischen Deinem Hund und Dir aufzubauen. Du kannst Dich in jeder Situation auf Deinen Hund verlassen und auch er wird erkennen, dass er bei Dir immer sicher ist. In Deiner Nähe sollte ihm nie etwas Unangenehmes passieren, sodass Du sein sicherer Hafen bist. Das fördert das Vertrauen ungemein und Dein Hund wird gerne zu Dir zurückkommen, wenn er Unterstützung in einer Situation benötigt.

So weit so gut! Aber wie erhalten wir nun einen so bombastischen Rückruf?
Ganz wichtig ist, dass wir erst einmal verstehen, dass unser Hund nicht von Anfang an verstehen wird, was „Hier“ oder unser Pfeifen überhaupt bedeutet. Das heißt wir fangen in ganz einfachen Situationen damit an, unser Rückrufsignal zu konditionieren (diesem also Bedeutung zu geben). Wir sollten im Aufbau immer darauf achten, dass wir den Rückruf belohnen und zwar bedürfnisorientiert belohnen. Für Hunde, die Essen lieben, ist ein Leckerli möglicherweise die fantastischste Belohnung. Ein Hund, der aber eher mäkelig beim Essen ist, rümpft vielleicht die Nase und denkt sich „Beim nächsten Mal komme ICH nicht mehr!“ Dies gewinnt vor Allem dann an Bedeutung, wenn wir in realen Situationen sind. Läuft der jagdinteressierte Hund gerade einem Hasen hinterher, passiert in seinem Körper etwas. Es werden Endorphine und Dopamin ausgeschüttet. Damit verstärkt sich das Jagen automatisch mit, da der Hund in einen richtigen Rausch gerät und das fühlt sich erstmal gut an. Nun überlegen wir uns doch mal folgende Situation: Dein Hund hetzt einer Katze über Stock und über Stein hinterher, der Körper feuert Endorphine ab, der Hund fühlt sich gerade so richtig toll. Nun rufst Du ihn zurück, Dein Hund hält inne, würde so gerne weiter der Katze hinterher stürmen, aber entscheidet sich zu Dir zurückzukommen. Du leinst ihn sofort an und gibst ihm ein Brocken seines Hundefutters dafür... Und Dein Hund, der gerade in einer riesigen Erregungslage steckt, steht jetzt mit all seinen Endorphinen im Körper ziemlich alleine da. Meinst Du, er kommt beim nächsten Mal wieder? Hat sich das Wiederkommen gelohnt?
Was würde aber jetzt passieren, wenn er zurückkommt und statt dem normalen Futter hast Du ein längeres Zerrspielzeug mit dabei, welches Du beim Ankommen Deines Hundes aus der Tasche zückst und es freudig und laufend über den Boden ziehst und mit Deinem Hund so erst einmal eine Minute gemeinsam spielst? Siehst Du vielleicht bereits worauf ich hinaus möchte? Unsere Hunde haben Bedürfnisse und immer dann, wenn wir es schaffen mit unseren Belohnungen auf diese Bedürfnisse einzugehen, haben wir eine riesige Chance, dass der Hund sich wirklich richtig toll verstärkt gefühlt hat und auch beim nächsten Mal das gewünschte Verhalten zeigen wird. Ein Rückruf braucht eine sehr gute Belohnungsgeschichte, damit er in jeder Situation zuverlässig gezeigt werden kann. Das bedeutet nicht, dass Du von nun an für immer mit vollgestopften Taschen herumlaufen musst. Aber gerade beim Aufbau sollten wir eine sehr hohe Motivationslage beibehalten und uns sozusagen ein Konto bei unserem Hund einrichten, dass wir so sehr füllen, dass er gerne und voller Erwartungen auf unser Signal hin zurück kommt. Dann klappt das nämlich auch, wenn wir ab und zu keine großartige Belohnung dabei haben. Wichtig ist aber, dass wir unseren Rückruf immer mal wieder aufladen, das heißt in einfachen Situationen wieder mal ganz arg belohnen, damit sich unser Konto bei unserem Hund nicht zu sehr leert und er seine Begeisterung nicht verliert. Wir würden ja auch nicht umsonst arbeiten gehen, oder? Selbst ich nicht und ich liebe meinen Job sehr!
Mein Ziel ist immer, dass Dein Hund auf Deinen Rückruf hin
- Sofort,
- Freudig
- Und auf gerader Linie
zu Dir zurück kommt.
Wie Du das gezielt und erfolgreich aufbaust, kannst Du entweder in meinem Intensivkurs zum Rückruf vor Ort (klick) oder online (klick) erfahren. Ich freue mich auf Dich! Übrigens ist eine weitere, ganz tolle Belohnungsvariante vor allem für jagdinteressierte Hunde die Rückwärts-Verlorensuche, bei der Du einen Dummy während Eurem Spaziergang verlierst und den Hund dann danach suchen lässt. So kannst Du Deinen Hund direkt seinen Bedürfnissen entsprechend auslasten, aber auch somit belohnen. Möchtest Du herausfinden, wie das geht, melde Dich hier GRATIS zu meinem Online-Kurs zur Rückwärts-Verlorensuche (klick) an.






